30 Oktober 2012

Hwy 1, Santa Barbara/Beach von Carpinteria

Weiter gehts dem Hwy 1 entlang. Dieser führt auf dem Abschnitt, den wir heute fahren, meist über Land - entlang grosser, weiter Erdbeer- und Gemüsekulturen. Bei einem Farmerstand "müssen" wir anhalten und von diesen frischen Erdbeeren kaufen. Sie sind süss! Wir kaufen erntefrisches Gemüse und Früchte und freuen uns auf den Verzehr dieser unter der heissen Sonne Kaliforniens gewachsenen Lebensmittel.
Südlich von Santa Barbara finden wir am Beach von Carpinteria einen CP in einem State Park direkt am Meer! Es gibt Strom und Wasser, jedoch kein Internet. Die Sanitäranlagen mit WC/Lavabo und Duschen sind annehmbar. Kosten: 33 $ (Preis für Senioren, d.h. älter als 62).
Wir kommen ziemlich spät an und verpassen kurz vor 18 Uhr fast den schönen Sonnenuntergang über dem Meer. Vom Stellplatz aus sind es nur ein paar Schritte hinauf zur Düne, um übers Meer zu schauen. Von dort weht eine kühle Brise - kochen können wir draussen - aber Essen müssen wir drinnen.



31. Oktober 2012
Je höher die Sonne steigt, je wärmer wird es. Wir geniessen es, hier zu sein - so nah am Meer mit dem hellen sandigen Strand auf diesem ruhigen Platz. Am Morgen öffnen wir das Dachfenster und geniessen den Blick aufs Meer hinaus.
 
 
 

29 Oktober 2012

Hwy 1, Sonne, Nebel, Seeelefanten, San Luis Obispo

Gemütliches Frühstück unter den Redwoods am Fluss. Wir fahren weiter dem Hwy 1 entlang südwärts. Geniessen die Sonne, sobald wir aus dem Wald herausgefahren sind. Doch dieser Genuss dauert nicht lange - Nebel steigt vom Meer herauf und hängt in den Bäumen und Sträuchern.


 
  
Da diese Küstenstrasse immer wieder steil aufsteigt und wieder fast auf Meereshöhe hinunter führt stellen wir bald einmal fest, dass der Nebel bis 70, teilweise höchstens bis 100 müM sich verbreitet. Darüber leuchtet herrlich warm die Sonne vom blauen Himmel...
Öfters halten wir an, bewundern die wilde Küstenlandschaft, fahren dem Los Padres National Forest entlang und halten Ausschau nach Tieren im Meer. Möven, ab und zu braune Pelikane sowie kleinere Vögel können wir immer wieder beobachten. Am Küstenabschnitt bei Cambria wartet die Überraschung - hunderte Seeelefanten liegen in der Bucht oder tummeln sich im Wasser. Was für ein schnauben, grunzen, gorbsen tönt da vom Strand her! Lange Zeit beobachten wir sie, wie sie sich "lässig" Sand über den Rücken werfen, sich wohlig drehen und wälzen, im Wasser wendig wie ein Fisch sich bewegen und an Land mühsam an einen Sonnenplatz robben - mit Pausen nach 10 bis 20 m. Diese langen, fürs menschliche Auge unförmigen Tiere faszinieren bei näherem Beobachten mit ihrem Gesichtsausdruck und mit ihren Bewegungen. Wie sie sich kratzen, einander berühren, sich annähern, genüsslich in der Sonne liegen erinnert an menschliches Verhalten! Die Kämpfe der männlichen Tiere um die Gunst der Weibchen beginnen erst im Dezember ernsthaft. So beobachten wir nur vereinzelt spielerische Kämpfe unter den heranwachsenden Seeelefanten.


 


Durchfahren weiter abwechselnd sonnige und neblige Küstenabschnitte mit riesengrossen Früchte- und Gemüseplantagen. In San Luis Obispo finden wir am Avila Beach einen CP. Er liegt an der Nebelgrenze. Es dunkelt bereits und ein kühler Wind weht vom Meer her, als wir Leomobl aufstellen und das Nachtessen kochen. Der Koa CP kostet $ 50 und hat gute, saubere Sanitäranlagen.
 

28 Oktober 2012

Hwy 1, Pebble Beach und 17 Mile Drive, Big Sur

Der Aufenthalt in diesem dunklen Wald unter den riesengrossen Bäumen ist sehr erholsam. Die Redwoods gehören zu den höchsten Bäume auf der Erde. Gestern ist gegen Mittag für etwa 1 1/2 Stunden die Sonne durch eine Lücke in den Baumwipfeln auf den Boden gedrungen. Diesen "Lichtblick" haben wir genossen.


Einerseits würde ich gerne noch länger hier bleiben - andererseits zieht es mich doch auch ans Licht und an die Sonne. Jedenfalls fahren wir nach dem Frühstück die paar Meilen durchs bewaldete Tal zurück nach Santa Cruz und bei strahlendem Sonnenschein weiter auf dem Hwy 1 der Küste entlang. Fahen an für uns Schweizer unvorstellbar grossen  Plantagen von Rosenkohl und Erdbeeren entlang. Im Hintergrund ist der Pazifik ersichtlich.



 
 
 
 
 

Nach Monterey nehmen wir den Weg nach Pebble Beach. Dieses Golf Resort  liegt am 17-Mile-Drive, einem Privatbesitz der reichen Delmonte Forest Community. Die schmale Küstenstrasse führt durch teils wirklich sehenswerte alte Bäume, teils an versteckten Villen vorbei an die Küste. Leider schleicht plötzlich Nebel durch die Bäume und der Küste entlang. Die Seelöwen, die sich an einem Küstenabschnitt tummeln, können wir mehr hören als sehen! Manchmal dringt kurz die Sonne durch die Nebeldecke und wir sehen, wie sie ziemlich dicht beieinander auf den Felsen liegen oder ins Wasser hinab gleiten. Den Felsen mit den Kormoranen können wir auch nur kurz sehen...

 
Die vielen hellen ovalen Punkte sind die Seelöwen im Nebel...
 
Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz sehen wir in Big Sur plötzlich den Wegweiser zu einem Campingplatz. Wir fahren die steile Strasse hinunter über den Fluss und bleiben dort über Nacht - wieder in den Redwoods!  Kosten für Platz mit Strom, Wasser und Internet (schwankende Verbindung): $ 40.--. Die sanitären Einrichtungen sind vorhanden - jedoch sehr einfach! Trotzdem gefällt uns dieser Platz.

 
 
 
Heute sind wir 6 Monate unterwegs! Das muss ein wenig gefeiert werden. Im kleinen Campingshop finde ich ein 2,5 dl Fläschli Champagner. Die Verkäuferin fragt mich nach meinem Alter, weil ich Alkohol kaufe. Verblüfft sage ich, dass ich 18 gewesen bin! Will aber nicht unhöflich sein und frage, wo denn in Kalifornien die Altersgrenze für Alkoholverkauf an Jugendliche sei. Diese ist bei 21. Also das bin ich schon bald zum 3. Mal!!! Die Frau verweist auf ein Plakat am Ladentisch und sagt, dass sie ALLE Personen nach ihrem Alter fragen muss - das sei die Vorschrift... (Sie ist etwa in meinem Alter...)
Jedenfalls geniessen wir das Gläschen zum Apéro und stossen auf die nächsten 6 Monate an!
 

26 Oktober 2012

Hwy 1, Santa Cruz

An diesem schönen, doch eher kühlen Herbstmorgen fahren wir weiter südwärts. Es zieht uns an die Wärme! Fahren auf dem Hwy 101 nach San Francisco über die Richmond-San Raffael Brücke über die San Pablo Bay. Aus dem Radio ertönt mexikanische Musik und es wird spanisch gesprochen. Mexiko naht - spanisch lernen ist wieder angesagt! Motiviert nehme ich das Spanischbuch "Kauderwelsch für Lateinamerika" wieder hervor und beginne weiter zu lernen. Fahren weiter südwärts durch San Francisco über Oakland und biegen dann in die 92 über die San Mateo-Hayward Brücke ab bis nach Half Moon Bay, wo wir wieder in den Hwy 1 einbiegen und weiter auf dieser landschaftlich abwechslungsreichen Küstenstrasse südwärts fahren können. Welch Glück, dass wir auf den 3- und 4spurigen Strassen durch San Francisco stets die richtige Spur gefahren sind! Von der San Mateo-Hayward Brücke aus sehen wir in der Ferne nochmals die Skyline von San Francisco...


                                      Spezielle Sträucherschnitte
 
Heute fahren wir der Felsenküste entlang bis kurz vor Santa Cruz. Dort wollen wir auf dem Campingplatz bleiben. Es ist Freitag und wieder steht ein Halloween-Wochenende bevor. Kosten fürs Übernachten mit Strom und Wasser - kein Inernet: $ 76.--. Nein - das zahlen wir nicht! Der Platz ist diesen Preis einfach nicht wert!  Fahren weiter nach Santa Cruz und finden dann 6 Meilen ausserhalb des Ortes in einem kleinen Tal auf einem RV Platz inmitten von bis zu 30 m hohen Redwoods einen guten, stillen Platz für $ 50.--. Wir bleiben 2 Nächte da. Erholsam ist es hier inmitten der hohen Bäumen! Der Platz ist fast ausgebucht - vorallem Familien aus der näheren Umgebung verbringen hier das Halloween-Wochenende!  Ein paar Bilder sind unter www.umdiewelt.de/Reisende/Autor-273.html zu sehen.

25 Oktober 2012

San Francisco

Um 8.45 Uhr treffen wir uns mit 4 ebenfalls Interessierten für die Besichtigungstour nach San Francisco. Diese Tour wird vom Mai bis Ende Oktober vom Koa Campingplatz angeboten. Was uns John, der Chauffeur und Führer bis zur Rückkehr abends um 19.30 bietet, ist einfach super! Er ist in San Francisco aufgewachsen und führt uns in gut verständlichem Englisch quer durch historische, ökonomische, soziale, politische und  kulturelle Themen in dieser heute über 5 Mio Einwohner zählenden Stadt. Dabei zeigt er uns viele interessante Plätze wie sie Peter unter www.umdiewelt.de/Reisende/Autor-273.html beschreibt und die Fotos zeigt. Golden Gate Bridge und Golden Gate Park, Strassenzüge mit viktorianischen Häusern, Ghirardelli Square, De Young Museums Turm mit tollem Ausblick rundum über Stadt und Hafen, Chinatown und Fisherman's Wharf, usw. Manchmal sagt er auch, wer wo wohnt oder gewohnt hat. Oft sind seine Informationen von persönlich Erlebtem ergänzt. Drei der vier mitfahrenden Frauen - alle etwas älter als wir - haben bis vor 40, 25 und 11 Jahren in San Francisco gelebt. Sie wohnen nun alle ausserhalb und sind von Sacramente und aus der näheren Umgebung von Petaluma für diese Führung angereist. Sie sind erstaunt über den Wandel, den die Stadt seit ihrem Wegzug durchgemacht hat und sie sind begeistert von der Tour, wie sie John ausgewählt hat. Wir zwei "Ausländer" erleben diese grosse Stadt als Ort, wo man Gebiete findet, wo man sich wohlfühlen kann. Wir sind auch durch Gebiete gefahren, wo man sich nicht sicher fühlen kann und wir haben Obdachlose gesehen.
In der Dämmerung fahren wir nochmals über die Golden Gate Bridge, können für heute letzte Fotos über die Stadt klicken. Dabei haben wir Glück, dass die Luft ganz klar ist. Meist kommt um diese Zeit Nebel auf und die Lichter der Stadt sind nicht mehr sichtbar.
Eine so interessante Stadtführung wie heute haben wir bisher nicht erlebt!




 

24 Oktober 2012

Hwy 1, Petaluma

Faszinierend geht die Fahrt weiter dem Hwy 1 entlang, mit Abstecher zum Leuchtturm südlich von Manchester Beach, kurzem Aufenthalt in Gualala und einer längeren Siesta im Sonnenschein mit Blick aufs Meer.
 
 
 
 
 
 
 
 
Mehrmals halten wir an, um nach Seelöwen oder andern Tieren Ausschau zu halten. Ausser braunen Pelikanen und Möven sehen wir leider keine Tiere. Die Bilder sind wie üblich unter www.umdiewelt.de/Reisende/Autor-273.html
Gegen Abend erreichen wir Petaluma, 38 mi nördlich von San Francisco.

23 Oktober 2012

Hwy 1, Manchester Beach

Nachts hat es geregnet  - doch bald klart es auf. Über dem Meer ist ein Regenbogen sichtbar...
 
 
 
 
Und wer "spaziert" denn da hinter dem Hag, um vielleicht elegant diese Hürde zu überwinden und einen Leckerbissen aus dem Garten zu naschen?
 
 
 
 
 
Nach feinem Frühstück und weiteren intensiven Gesprächen verabschieden wir uns gegen Mittag von Ursulign - herzlichen Dank für deine Gastfreundschaft! Wir haben den Besuch bei dir sehr genossen!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wir fahren nochmals ins Dorf Mendocino - heute ein Künstlerdorf mit Hippie-Leben...
Landschaftlich zählt der Hwy 1 ab Ford Bragg, Mendocino bis in die Region nördlich von San Francisco zu den schönsten Küstenstrassen. Sie verläuft teilweise steil abfallend und sehr kurvenreich! Doch wir sind begeistert von der felsigen, wildromantischen Steilküste mit unzähligen steil abfallenden Felsen und versteckten Sandbuchten...
Bewunderung finden wir für das junge deutsche Paar, das mitsamt seinem Hündlein im Körbli per Fahrrad diese Strecke fährt!
In Manchester Beach übernachten wir auf einem Koa-Kamping-Platz. Es regnet und ist ziemlich kühl geworden.
 
 
 


 

22 Oktober 2012

Hwy 1, Mendocino

Alles ist nass. Von den hohen Eukalyptus Bäumen tropft es herunter. Es regnet nicht mehr und allmählich dringen ein paar Sonnenstrahlen durch die noch dichten Wolken. Die Fahrt geht weiter auf dem Hwy 20 in Richtung Küste. Der Regen lässt die Landschaft frisch erscheinen - das dürre braune Gras ist selbstverständlich vom Regen nicht grün geworden!
Vorerst fahren wir durch Farmlandschaft - dann erreichen wir die Mendocino Woodlands  - die Fahrt geht durch teilweise dichte Wälder mit hohen Bäumen verschiedenster Art. In Fort Bragg erreichen wir die  Küste des Pazifik und den Hwy 1. Diese Strasse gilt als eine der schönsten Küstenstrassen Amerikas. Sie windet sich vom Norden Kaliforniens bis in den Süden Kaliforniens. Für uns gehts ab Fort Bragg nun nur noch südwärts! Bald erreichen wir Mendocino. Wer von unserer Generation hat nicht den Ohrwurm "Mendocino, Mendocino... " von Ende der 60er Jahre noch im Ohr? Über Google habe ich ihn wieder hervorgeholt...

Bei der Brücke des Navarro River biegen wir ab, um Ursulign zu besuchen. Wir finden das Haus, vor dem die USA-Flagge sowie die Schweizer Fahne winken...
 
 
 
Wir kennen uns bisher nur vom mailen. Sofort sind wir in regem Austausch. Ursulign führt uns durch das tolle Haus mit Blick auf die Mündung des Navarro Rivers, wo sie je nach Jahreszeit Orcas, Grauwale, Seelöwen, Pelikane und kleinere Vögel bebachten kann. Im Garten fressen die Rehe Rosen (!), Geranien, Sukkulenten und noch so manche Pflanzen und Sträucher! 
Wir geniessen mit Blick aufs Meer ein feines Essen und herrlichen Wein aus der Region und lassen uns überreden, bei Ursulign in einem der tollen Gästezimmer zu übernachten.
 
 
 
 
 
 
 
Es wird Mitternacht, bis wir schlafen gehen - so lange haben wir uns immer wieder etwas zu erzählen. Und dabei finden wir etliche gemeinsame Bekannte aus Basel!!
Der letzte Blick vor dem Einschlafen schweift übers Meer...
 

20 Oktober 2012

Verlassen die Sierra Nevada, Willits, Kalifornien

Besichtigen kurz Boomtown und schauen von dort auf den CP hinunter, wo wir noch einen Tag länger bleiben wollten.


Gemäss Wetterbericht soll es bald regnen und in den Bergen schneien - so beschliessen wir, heute die Sierre Nevada zu verlassen. Es ist sonnig, jedoch windig und kühl. Bald passieren wir die Grenze Nevada-Kalifornien. Erstmals kommen wir in eine vom Departement für Agriculture and Food durchgeführte Kontrolle. Früchte dabei? Nein. Feuerholz? Nein - wie gut, dass ich gestern abgelehnt habe, das Feuerholz mitzunehmen...

 
Fahren über den Donnerpass, rund 2'400 müM auf die Pazifik-Seite der Sierra Nevada. Wir geniessen die Fahrt an diesem sonnigen Herbsttag zuerst durch den Tahoe Natioal Forest und dann ab Grass Valley auf dem Scenic Hwy 20 bis Willits. Besonders aufregend ist natürlich die Fahrt durch Lucerne am Clear Lake!
Nach 359 km erreichen wir den Koa CP gegen 19 Uhr. Es ist bereits dunkel. Der Platz ist fast voll belegt wegen dem Halloween-Weekend. Wir erhalten den letzten freien Zeltplatz, da wir problemlos dry stehen können, d.h. ohne Strom und Wasser.Wir wollen hier einen Tag bleiben, um Fotos und Berichte nachzuarbeiten. No problem - wir können morgen den Platz wechseln, da die meisten nur  für Halloween hergekommen sind. Was für ein Gaudi! Die meiste Camp-Plätze sind für einen Wettbewerb speziell "halloweenisch" dekoriert und viele Leute allen Altersstufen sind verkleidet. Um 8 h findet die letzte Veranstaltung statt. Wir sind jedoch froh, angekommen zu sein, bald aufzustellen und auf dem Gaskocher das Nachtessen zu kochen.  
 
21. Oktober 2012
Erwachen, weil rundum schon rege Geschäftigkeit herrscht und der Geruch von Feuer in die Nase dringt. Die vielen Sachen, welche die Amerikaner fürs campieren mitnehmen sowie die Zelte werden zusammengepackt und in den Pik Ups oder Caravans versorgt. Einige gehen sich immer wieder am Feuer wärmen. Die Temperatur ist nachts auf den Gefrierpunkt gesunken. Im Leomobil ist 5°C.
 
Der CP liegt 2 Meilen ausserhalb des Ortes. Fahren deshalb nach Willits, um wieder mal unsere Vorräte aufzustocken. Kehren zurück und erhalten einen Platz mit Strom und Wasser sowie einen praktischen Tisch und Bänke. Können dies nicht nutzen - es ist einfach zu kalt. Der ständige Wind lässt die 14°C als kälter empfinden. Es sind nicht mehr viele Wohnwagen oder Wohnmobile auf dem Platz. Wir werden nach und nach von fast allen besucht und auf Leomobil und unser Unterwegssein angesprochen. Ein gutes und informatives Gespräch ergibt sich vorallem mit Marc, dem Polizisten und seiner Familie rund um das Feuer, das sie gemacht haben und zu dem sie uns holten.
22 Uhr - es regnet... Sitzen noch im Leomobil - das ist ohne frieren nur dank der Heizung möglich....
359 km gefahren 

19 Oktober 2012

Monolake, Bodie, Boomtown Nevada

3°C beim Aufstehen. Gut, dass wir heizen können. Ein strahlender Herbsttag erwacht. Ich packe den Fotoapparat und will vom Seeufer aus ein paar Bilder machen.

 
Was sind denn das für Kratzspuren am Boden neben Leomobil? Sieht aus, als ob ein Bär an verschiedenen Stellen die Erde aufgekratzt hat. Die Rangerfrau bestätigt dies. Es handelt sich um einen ca. 200 kg schweren Schwarzbären, der ab und zu aufs Areal kommt. Er hat genau dort gekratzt, wo Peter gestern Abend einen kleinen Rest Spaghettiwasser ausgeleert hat...
 
 
 
Neben dem Tisch steht die längliche, von beiden Seiten zugängiche bärensichere Lebensmittelbox.
 
 
 
 
Auf dem Platz liegt noch ein Bündel Feuerholz vom vorherigen Platzbenützer. Die Rangerfrau will uns dies mitgeben. Ich lehne jedoch ab - weiss nicht, wann wir wieder feuern werden.
Bei Monolake wollen wir uns im Touristbüro über diese Region, vorallem die geologischen Gegebenheiten, informieren. Auf dem Parkplatz sehen wir den Landrover von Jasmin und Bernhard stehen, die wir anfangs Juli in Whitehors, Yukon, getroffen haben. Sie können also nicht weit sein. Wir treffen sie im Touristbüro. Danach gibts draussen noch regen Austausch und gute Tipps von Bernhard, da die beiden von dort herkommen, wo wir hinwollen!
Machen noch einen Abstecher in die Geisterstadt Bodie. Wegen wenig Niederschlägen in dieser Region und der trockenen Luft sind viele Gebäude und Gerätschaften von anfangs des letzten Jahrhunderts gut erhalten geblieben. Ein paar Gebäude stehen noch - kaum vorstellbar, dass hier vor etwas über 100 Jahre bis zu 10'000 Leute wegen des Goldrausches gelebt haben! In dieser kargen trockenen Wüstenlandschaft auf fast 2000 müM...  Den ursprünglichen Bewohnern dieser Gegend - den Indianern  - ist im Touristbüro  eine kleine Ecke gewidmet...

Fahren weiter durch das Tal des West Walker River auf dem Szenic Hwy dem Lake Tahoe entlang bis Boomtown, in der Region von Reno, der "kleinen Schwester" von Las Vegas. Boomtown besteht aus einer Tankstelle und einem riesigen Gebäudekomplex mit Casino, Restaurants und Hotel.
 

18 Oktober 2012

Yosemite National Park, June Lake, Kalifornien

Vor der Abreise kaufe ich noch ein paar Kleinigkeiten im "The I forgot Store" - vorallem weil ich den Namen witzig finde!


Fahren wieder hinuner ins Tal Richtung Fresno und von dort auf dem Hwy 41 in den Yosemite Nationalpark. Später fahren wir im Park auf dem Hwy 120 ostwärts.  Unten im Tal blühen Oleander und Rosen, es hat weite Plantagen von Zitrusfrüchten, Äpfel, Ananas, Reben, Palmen und Bananenbäume in den Gärten. Auf dem Farmland weiden Kühe, Pferde und vereinzelt Schafe. Gepflegte, verwahrloste und verdorrte Fruchtbäume sowie neu angepflanzte Kulturen prägen das Bild dieser fruchtbaren Landschaft. Fruchtbar überall dort, wo bewässert wird. Fahren durch die heisse Landschaft auf rund 140 müM. Aus dem Radio ertönen mexikanische Rhytmen und spanische Ansagen - das Nachbarland ist Mexiko - olé - wr sind auf dem Weg!
 
Schon vor dem Südeingang in den Yosemite NP beginnt die Strasse wieder zu steigen. Weiteres Passfahren ist angesagt. Wir durchfahren Wälder mit verschiedensten Bäumen - viele Eichen! - zwischen 1200 und 2000 müM wachsen wieder Sequoias. Eindrücklich sind die Felsmassive.

 
 
 
 

Sehr schön ist die Fahrt durch das Yosemite Valley, dem Merced River entlang. Leuchtendes Gelb der Bäume, glänzendes silber und zartes olive der Felsen...

 
Die Krönung des heutigen Tages ist die Fahrt über den fast 3000 müM hohen Tioga Pass. Was für eine ursprüngliche, beeindruckende Landschaft mit den hohen Bergen und dem tiefen Tal. Fahren erstmals an frischem Schnee vorbei...


Weiter unten im Tal leuchtet das Goldgelb von einzelnen Bäumen aus dem Braun der dürren steinigen Landschaft.



 
Übernachten auf einem National Forest Camping am June Lake auf rund 1250 müM. Erreichen diesen einfachen CP bei Anbruch der Dunkelheit. Wieder mal Hinweise auf bärengerechtes Verhalten. Auf jedem Abstellplatz steht eine Box, um Lebensmittel bärensicher - vom Schlafplatz entfernt - aufzubewahren. Wir haben unsere Lebensmittel entweder in der Kühlbox oder im Lebensmittelschrank aufbewahrt. Zudem kann kein Bär Leomobil öffnen. Der längliche Kasten  neben dem Tisch ist die bärensichere Box. Sie ist von beiden Seiten zugänglich fürs deponieren von Lebensmitteln.


Kochen Spaghetti mit Tomatensauce und Hackfleisch. Sind ziemlich müde und voller Eindrücke.
319 km gefahren - durch unterschiedlichste Landschaften und Vegetationszonen, auf  kurvenreichen Strassen  haben wir grosse  Höhenunterschiede überwunden. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir solche Touren so gut bewältigen können.
 

17 Oktober 2012

Sequoia National Park und Pine Flat Lake, Kalifornien

Verlassen Visalia und die staubige, smogbeladene, "schwere" Luft. Fahren allerdings 8 Meilen zurück in die Stadt, wo wir gestern im Vorbeigehen ein Versicherungsbüro gesehen haben. Fragen kann man immer! Wir müssen die Autoversicherung ab 1.11. erneuern. Tatsächlich verlassen wir nach 2 Std. das Büro und die freundliche, hilfsbereite Teresa mit der Versicherungspolice in der Tasche - viel günstiger, als die Offerte, die uns die bisherige Versicherung gemailt hat! Das grosse Problem: Ist Leomobil ein Auto oder ein Wohnmobil???  Dieses "Problem" stellt sich auch immer auf den CP. So habe ich ein Foto von Leomobil mit aufgestelltem Dach auf der einen Seite und mit den nötigen Daten für die Anmeldung auf der Rückseite in Creditkartenformat im Portemonnaie immer bei mir. Dies erweist sich als sehr hilfreich. Habe dafür schon viele Komplimente erhalten! Also zücke ich auch diesmal das Föteli mit Leomobil und Terese gerät in Verzückung! Great! Thats fan! Hingegen ist sie endgültig verwirrt - ob Leomobil  für die Versicherung nun Auto oder Wohnmobil ist! Schliesslich ist der Entscheid gefällt: Leomobil ist ein Wohnmobil - so steht es im Fahrzeugausweis...
Verlassen nun Visalia endgültig Richtung Sequoia National Park. Eine sehr schöne Fahrt. Wir staunen über die riesigen alten Bäume.





Ehrfurcht schleicht sich ein. Wie weich ist diese alte Rinde anzufühlen! Unweigerlich kommen Gedanken wie: der Mensch bekommt im Alter ja auch eine faltige und weiche Haut - des Menschen Jahre sind jedoch zähl- und vorstellbar - die Jahre der Sequoa nicht - die Bäume, die wir hier sehen dürfen sind 2'200 und 3'200 Jahre alt...

  
 
 
 
 
Weitere Bilder sind unter www.umdiewelt.de/Reisende/Autor-273.html .
Finden nahe des Pine Flat Lakes einen einfachen CP, auf dem wir einen speziellen Platz bekommen. Sind ausser dem Platzbetreuer, einigen Vögeln, einer Katze,  ein paar wilden Kaninchen und dem Fröschlein, das aus der Dusche hüpft, als ich den Duschvorhang beiseite schiebe, die einzigen, die hier übernachten. In der Umgebung habe es Kojoten, die kämen jedoch nicht bis zu den Häusern. Rundum sind auf dem Platz viele Trailers und Boote eingestellt von Leuten aus Los Angeles, San Francisco und Bakersville. Der Platz wird betreut und betrieben von Steward und Jim. Steward hat unsere Eisbär-Autonummer vom Yukon entdeckt.  Er fragt nach dem wie und wo und wann und erzählt, dass er im Juli mit seiner Frau auf einer Kreuzfahrt in Alaska war. Ist ebenfalls begeistert von den traumhaft schönen Landschaften im hohen Norden.
Wir geniessen diesen speziellen CP mit Terrasse!


 
 
186 km gefahren, sind auf rund 400 müM.

16 Oktober 2012

Wüste, Sequoia National Forest, Visalia

Nachts wars wieder kühler als gestern im Death Valley. Frühstück bei 18° C im Schatten. Die Sonne wärmt bald die heisse Landschaft in dieser Region. Der CP liegt in den Bäumen  - das bedeutet Schatten und angenehm kühl tagsüber. Vor 2 Jahren  wütete hier einen Waldbrand. Der CP musste geräumt werden. Die Leute in den Häusern rundum hatten Albträume, dass das Feuer bis zu ihrem Haus kommt. Zum Glück konnte es vor den Häusern gestoppt werden. Die Folgen des Waldbrandes sind heute noch sichtbar:
 
 
 
 
Diese Aufnahme habe ich vom Camping-Areal aus gemacht.
Fahren weiter - dem Lake Isabella entlang...
 
 
 
 
...und in und durch den Sequoia National Forest auf der Mountain Road 50 durch das Tal des Kern River. Es ist sehr trocken, braun und steinig. Dem Fluss entlang ist es grün. Eine kontrastreiche Fahrt. Ab und zu blitzt ein Gedanke ans Verzasca Tal auf - nur dass dieses in allen Dimensionen sehr viel kleiner ist...  Und weiter gehts durch den Giant Sequoia National Monument. Je höher wir steigen - bis auf rund 2000 müM - je grüner wird die Landschaft - je grösser die Vielfalt der Bäume und Pflanzen!
 
 
 
 
 
 
Auf der Westseite des Passes ist es wieder dürr und trocken und die Kühe finden ihre Nahrung in den wurzelnahen Gräsern.
 
 
 
 
Heute erleben wir wieder viele Kontraste: Dürre und Wasserlauf, Höhe und Wachstum, Wüstenlandschaft und plötzlich fahren wir Mitten durch Orangen- und Zitronenplantagen!
 
 
 
 
 
Fahren heute nur noch bis Visalia, der alten City im flachen fruchtbaren Califonien. Ausnahmsweise trage ich heute als Standort ein, wo wir durchgefahren sind und nicht den Standort, wo wir übernachten. Sind 138 km gefahren.  
 

 
 

15 Oktober 2012

Nochmals Death Valley und dann Weldon

 
Die Nacht war still. Sonnenschein weckt uns um 7 Uhr. Fahren nach dem Frühstück weiter durchs Death Valley. Nach einer knappen halben Stunde Fahrt durch die Wüste entdecken wir auf einem Campingplatz den Toyota Landcruiser von Eva und Lukas. Wir treffen uns zum 3. Mal auf dieser Reise und freuen uns übers Wiedersehn!








Wir fahren weiter durch das heisse Death Valley, über den Towing Pass Rrichtung Owens Lake. Das Western Städtchen Lone Pine lassen wir aus, obwohl uns unterwegs Leute gesagt haben, dass wir dieses unbedingt besichtigen sollen. Es lebt fast nur noch von der Geschichte der unzähligen Westernfilme, welche in dieser Region mit John Wayne gedreht wurden.
Die Weiterfahrt entlang der Vulkanberge ist faszinierend. Einmal mehr staunen wir über die gewaltigen, unvorstellbaren Naturkräfte, die zur Bildung dieser Landschaft geführt haben. Wasser und Wind haben diese Strukturen im Laufe der Jahrmillionen geformt:



 
 
 
Diese Lavasteine sind in der Nachmittagssonne so heiss, dass wir sie kaum berühren konnten.

 Ausser einem Hasen - oder ist es ein wildes Kaninchen gewesen?- sehen wir keine Tiere. Die meisten hier lebenden Tiere sind nachtaktiv - so werden wir wohl an einer Höhle eines Wüstenfuchses vorbeigegangen sein, ohne dass wir etwas davon bemerkt haben...

Ziemlich müde  von der Hitze, dem öftern ein- und aussteigen und herumgehen sowie von der Fahrt erreichen wir in Welden in der Nähe des Lake Isabella einen guten CP. Nach dem übernachten im Death Valley, dem sogenannen Trockencamping  - ist es herrlich, wieder genügend Wasser zur Verfügung zu haben und duschen zu können.

Immer wieder denke ich daran, dass hier mal Menschen gelebt haben... Die Gegenwart blendet deren früheres Vorhandensein fast gänzlich aus. Was zählt, ist der Abbau von Rohstoffen und der Wegtransport auf gut ausgebauten Strassen, wie diese Autobahn mit getrennten Fahrspuren durch das Wüstengebiet.





Die Reise gibt viel zu denken....
Heute 238 km gefahren.