30 Januar 2013

Weiter im nördlichen Zentralhochland, Guanajuato

Schade, den schönen Platz mit dem lauschigen, südlichen Garten in Aguascalientes zu verlassen - doch wir sind auf Reisen - und das bedeutet weiterziehen. Bereits haben wir den 10. Reisemonat angefangen!
 
Eine schöne Fahrt durchs nördliche Zentralhochland führt uns nach Guanajuato - wieder etwas weiter südlich. Diese kleinere, geschichtsträchtige Stadt liegt in einem schmalen Tal. Der Fluss wurde stillgelegt und die Strasse in 8 Tunnel verlegt. Die Hauptverbindung führt von Ost nach West (oder umgekehrt!!)
Ziemlich unbefangen durchfahren auch wir verschiedene Tunnels. Erst einen Tag später stellen wir fest, dass es einen Tunnel mit 2 m 50 Höhe gibt. Da würde Leomobil nicht mehr durchkommen, denn es ist mit den Boxen auf dem Dach 2 m 62 hoch. 
Wir suchen den Weg durch die sehr schmalen, steilen, gepflasterten Gassen hinauf zum Campingplatz. Verfahren uns vorerst - schliesslich können wir in einer engen Gasse wenden und in die richtige Gasse einbiegen. Sind für kurze Zeit die einzigen hier und können auf einem sehr romantischen Platz abstellen. Auf einer Art Terrasse mit Arkaden mit schönster Aussicht auf den gegenüberliegenden Stadtteil mit farbigen, viereckigen Häusern - eine Sicht wie aus einem Märchenbuch.
Bald kommt ein Womo mit Californien-Nummer. Es sind jedoch  keine Amerikaner - die Herkunftsnummer täuscht - es sind Véronique und Julien aus dem Kanton Waadt. Wir haben viel auszutauschen und finden es toll, dass wir uns hier treffen.

Am 31. Januar feiert Julien seinen 31. Geburtstag. Am Morgen gratulieren wir ihm zu den Klängen von Ländlermusik. Wir finden das alle witzig und haben viel Spass. Peter geht heute mit der Wäsche im Rucksack in die Stadt hinunter in die Lavanderia (Wäscherei), macht einen Stadtbummel und bringt die saubere Wäsche wieder zurück. Ich bleibe da und geniesse ein "Wohngefühl", denn dieser Platz ist wie eine Terrasse an einem Haus angebaut. Planen und auflisten was wie wann wo für den Aufenthalt in der Schweiz noch zu erledigen ist sowie lesen über den weitern Reiseverlauf ist angesagt. So sind wir heute zum ersten Mal seit 9 Monaten und 3 Tagen 4 Stunden lang getrennt!!!
Am Abend verwöhnt Julien uns mit selbstgebackenen Tortillas und wir verbringen einen schönen Abend auf dem lauschigen Platz und feiern Juliens Geburtstag so lange, bis uns der kühle Nachtwind an die Wärme treibt. Dann ist auch Zeit zum Schlafen gehen - trotz des Hundegebells die ganzen Nächte lang... Und auch die Hähne krähen "zeitlos" die ganzen Nächte lang...

Am 1. Februar ist eine Stadtbesichtigung angezeigt. Peter und ich steigen die schmale gepflästerte Gasse hinunter in den "Talboden". Bleiben bis zum späten Nachmittag in dieser  geschichtsträchtigen Kolonialstadt mit den engen steilen Gassen, klassizistischen Bauten, einer bekannten Universität und vielen kleinen Parks, Kirchen sowie jede Menge Beizli und kleine Lädeli. Da diese alte Silberminenstadt an verschiedenen Hängen gebaut ist, verlieren wir immer wieder die Orientierung! Das ist uns bisher noch in keiner Stadt passiert.
Den Abend verbringen wir wieder zu viert in lustiger Runde bei einem Risotto. Es wird wieder kühl  und nur warm angezogen halten wir es bis nach 21 Uhr draussen aus. Plötzlich sehen wir etwas Komisches, das sich am Boden bewegt. Ist es eine Ratte? Uff, was für komische Bewegungen! Woher kommt es und weshalb geht es immer so hin und her? Wir stehen auf und schauen nach: es ist der Schatten einer Katze, die sich auf dem Dach des angrenzenden Hauses im Schein einer Lampe bewegt... Die Szene wäre filmreif gewesen! 

25 Januar 2013

Im nördlichen Zentralhochland. Aguascalientes

Fahren über die Autobahn weiter südwärts durchs nördliche Zentralhochland nach Aguascalientes auf 1800 müM. Dies ist eine weitere geschichtsträchtige Kolonialstadt mit einer gepflegten Innenstadt. Wir flanieren durch die Gassen, durch die vielen Läden und geniessen einen feinen Kaffee im Garten des zentral gelegenen Cafe Catedral.  Schauen dem bunten Treiben zu und stellen fest, dass es den Menschen in dieser 660'000 Einwohner zählenden Industriestadt wahrscheinlich nicht so schlecht geht. Die Menschen sind gut angezogen, tragen gefüllte Einkaufstaschen bei sich. Verschiedentlich kurven Junge mit modernen Citybikes um die Ecke. Häufig kommunizieren Leute mit Natels. Alles Äusserlichkeiten - die Menschen müssen sie sich jedoch leisten können.
Wir besuchen das berühmteste Museum dieser Stadt: das Museo Nacional de la Muerte. Es zeigt viele Dinge rund um das Lieblingsthema der Mexikaner: den Tod. Eindrückliche Ausstellung, aus der wir nachdenklich herauskommen. Der Tod ist allgegenwärtig und dies wird in vielfältiger moderner Kunst dargestellt.
 
Auf dem Parkplatz im Garten des Hotels Medrano stehen wir auf einem sehr schönen RV-Platz. Im Garten stehen Tische und Bänke sowie Liegebetten unter südlichen Bäumen, Palmen, etc. In den Gartenbeeten sind Kakteen, Agaven, ein Bananenbaum, der Früchte trägt, Orangenbäume, die noch nicht vollständig abgeerntet sind und Papayabäume, vollbehangen mit den Früchten.  In den Blumenbeeten blühen Geranien, Weihnachtssterne, Tagetes,  1 m hoher und gleich breiter blühender Rosmarin-Strauch, Bougainvillea, etc. etc. In diesem Paradies hat es auch viele Vögel. Wir beobachten Tauben, Kolibris und weitere Vögel, deren Namen wir noch ausfindig machen wollen.
Abends sitzen wir meist draussen bis 22 Uhr - allerdings warm angezogen, denn nachts wird es um die 5° - 7° C. Tagsüber ist es warm, so um die 22 bis 24°C.
Wir bleiben vom 25. - 29. Januar 2013 hier

22 Januar 2013

Im nördichen Zentralhochland: Zacatecas

Wir sind weiter Richtung Süden gefahren, gut eintausend Kilometer von Creel und dem Barranca del Cobre entfernt und in Zacatecas, der nördlichsten legendenumrankten, geschichtsträchtigen Silberstadt Mexikos auf 2500 müM angekommen. Obwohl höher gelegen als Creel, ist es wärmer hier. Nachts wirds 5° und tags steigt die Temperatur auf 16 bis 18°C. Diese Stadt mit den bunten Häusern und Hausdächern in einem trockenen Hochtal gefällt uns sehr. Wir bleiben 3 Tage hier und geniessen den guten RV-Platz auf dem Parkplatz des Hotels Baruk (im Mexican Camping von Mike & Terri Church steht noch der alte Name Hotel del Bosque)


Die sanitären Anlagen sind neu und gut und das Restaurant bietet herrliches Essen bei einer fantastischen Sicht über einen Teil der Stadt.

 
Bei unserer Ankunft auf dem RV-Platz treffen wir auf Yves und Michelle aus Quebec. Obwohl sie am nächsten Tag abreisen, bleibt etwas Zeit für einen regen Austausch. Wahrscheinlich werden wir uns in San Miguel de Allende wieder treffen! Wir hoffen es.

Eine Fahrt mit der Seilbahn einer Schweizer Firma über den Stadtteil Cerro del Grillo  auf den gegenüberliegenden Gipfel des Cerro de la Bufa ist ein Muss. Wir geniessen den herrlichen Ausblick aus luftiger Höhe über die Stadt. Zu Fuss steigen wir dann die ziemlich steile Strasse und unzähligen Treppenstufen hinunter in die Altstadt. Nach viel erlebter Natur in den letzten Monaten geniessen wir nun die Kultur. Erfreuen uns am Anblick der prächtigen Kathedrale, der verschiedenen Plätze und umliegenden Gebäude im historischen Stadtteil und am feinen mexikanischen Essen. Die Besuche des Museo Rafael Coronel, welches in den Ruinen des früheren Convento de San Francisco eingerichtet wurde und des Museo de Arte Abstracto (früher Seminar, dann Gefängnis heute ganz toll eingerichtetes Museum) begeistert mich. Wir flanieren durch die Altstadt, beobachten die Leute auf der Strasse und geniessen es, hier zu sein. Da der RV-Platz im oberen Stadtteil ist, müssen wir auch wieder hinauf. Wir steigen die vielen Treppenstufen hoch. Allerdings gehts etwas langsamer und bedächtiger, denn wir spüren beim Aufwärtsgehen die Höhe - schnauf - schnauf.....
Sollen wir am Abend wirklich kochen? Nein - wir bummeln über den Platz - gehen auswärts essen - es ist doch viiiel zu kalt, zum draussen kochen ;>))
Bleiben bis 24. Januar in Zacatecas.
 

20 Januar 2013

Barranca del Cobre, 4. Tag nach Creel

Die Sicht vom Balkon des Hotels Mirador über den Barrancea del Cobre ist eindrücklich. Wir finden es allerdings schade, dass die dicken Kabel von der Seilbahn über die nahe Schlucht gespannt sind. Dennoch: die Landschaft ist einzigartig!
Unterhalb des Hotels sind Hütten der Tahamura-Indianer an die Felswand gebaut.







 
Auf dem Aussichtspunkt bei der Bahnstation Divisadero machen wir Halt und schauen nochmals in Richtung Urique. Ein kleines Stück des Rio Urique kann man von hier aus sehen.

 
Es gelingt uns, ein paar Fotos der Kinder zu machen, die auf uns zu kommen, um geflochtene Gegenstände zu verkaufen. Was für eine Zukunft haben diese Kinder?
 
 
 
 
 
Auf geteerter Strasse fahren wir weiter nach Creel. Auf dieser Strecke sind keine grossen Höhenunterschiede mehr zu überwinden.


  Dieses Bild berührt mich seltsam - es zeugt meines Erachtens  nicht davon, dass diese Bewohner sich auf dieser neuen Strasse gerne fortbewegen...
 
In Creel ist unsere Rundreise in den Barranca del Cobre zu Ende. Das Büro von Amigo3 ist heute geschlossen. Es ist Sonntag. Wir gehen trotzdem das Auto waschen, solange Staub und Lehmmasse noch nicht fester an der Karosserie haften. Dann gibts eine 3stündige Putzaktion innen im Leomobil. Unglaublich, wieviel feiner Staub ins Auto eingedrungen ist! Um 17.30 - als die Sonne über dem Horizont steht und es merklich kühler wird - sind wir mit unsern Arbeiten fertig geworden.
Bei einem feinen Nachtessen am Chemineefeuer stärken und wärmen wir uns.


 
 

19 Januar 2013

Barranca del Cobre, 3. Tag nach Divisadero

Erwache irgendwann gegen Morgen und höre das Rauschen des nahen Rio Urique, eine Eule schreien und ein paar Hähne krähen. Bin gespannt, wie die Umgebung dieses Platzes aussieht - wir stehen ja in einem Garten.
Bei Tageslicht sehen wir den terrassenförmig angelegten Gemüsegarten.


Wir stehen im Obstgarten neben dem Waschhaus, in dem eine einfache Duschvorrichtung eingebaut ist. Tomaso hat bereits im Ofen Feuer gemacht, damit wir warmes Wasser zum Duschen haben! Seine Frau macht einen Rundgang durch den Garten, schaut uns beim Zubereiten des Frühstücks zu und bringt uns eine Schale mit herrlicher selbstgemachter Pflaumenkonfitüre.
Im Gespräch mit ihr beim Giessen erfahre ich, dass sie hier im subtropischen Klima in den Monaten Juni bis August nichts pflanzen, denn es ist Regenzeit. Erst ab September beginnt das neue Gartenjahr. Hier wächst einfach alles, was das das Herz begehrt! Ein Paradies - doch ziemlich arbeitsintensiv.
 
Ein Papayabaum         
 
 
 
 
 
  
 
Dieser Kaktus beim Eingang zu Entre Amigos ist ungefähr 200 Jahre alt. An seiner Wurzel spriesst ein neuer Kaktus
 
 
 
Ein neuer Fahrtag durch den Barranca del Cobre beginnt wieder mit mehrmaligem Fragen nach dem Weg nach Divisadero. Bald finden wir den richtigen Einstieg oberhalb Urique und schon gehts wieder steil aufwärts. Urique (1000 Einwohner) liegt auf 560 m Höhe. Unser heutiges Ziel ist Divisadero auf 2240 m. Es wird wieder ein Tag mit vielen Berg- und Talfahrten.
Beim steilen Aufstieg auf den ersten Pass ist die Aussicht über Urique und die Canyons rundum einzigartig! Bei strahlendem Sonnenschein geniessen wir die herrlichen Aussichten. Die meistens schmalen, steilen Wege kennen wir ja mittlerweile...

 






 
Auf dem Aussichtspunkt Cerro de Gallego schalten wir einen kurzen Halt ein. Leomobil ist von Urique von 560 m in 1 Std. 25 Min. auf 2'036 m geklettert und hat eine Distanz von 14,5 km zurückgelegt. Einen Teil dieses Weges können wir jetzt überblicken und im Talboden Urique erkennen. Weiter hinten im Tal ist der Berghang ersichtlich, den wir gestern in der Abenddämmerung hinunter- und den Rio Urique durchfahren haben...

 
              
 
2 Std. nach Abfahrt von Urique sind wir auf 2'280 m und haben auf 24,8 km eine Höhendifferenz von 1'720 m überwunden. Traumhafte Sicht in die Schluchten  und über die Bergketten.

 

2 Rarámuri-Frauen sitzen beim Aussichtspunkt, flechten und verkaufen verschiedene Gefässe und Untersätze. Sie wirken abweisend, scheinen jedoch froh zu sein, dass wir etwas kaufen und Bohnen und Salz schenken. Leider kommt kein Gespräch zustande.
Wir fahren weiter. Trotz des konzentrierten Fahrens bestaunen wir immer wieder diese einzigartigen Gebirgslandschaften mit den verschiedenen Vegetationszonen. Mal sind es Kieferwälder auf 1700 m, dann wieder Eichenwälder auf 2000 m und kleine farbige Häuser der Rarámuri bis auf 2300 m. Weiter unten sind oft kleine Mais- oder Kartoffeläcker in der Nähe der Häuser zu sehen. Ein paar Ziegen oder einzelne Kühe und Pferde weiden in der Nähe. Ab und zu sind Farmen mit grösseren Viehbeständen auf den Weiden zu sehen. Nur Menschen bekommen wir unterwegs keine zu Gesicht! Die Gegend scheint menschenleer zu sein - und ist doch bewohnt! Dies vermittelt ein etwas komisches Gefühl...
Nach 2 weiteren Stunden Fahrt begegnet uns heute das 4. Auto. Uff - diese Strecke wird ja wirklich mehr befahren als diese zwischen Batopilas und Urique!
 
Kurz vor Einbruch der Dämmerung erreichen wir in San Rafael die geteerte Strasse. Nun macht es uns nichts mehr aus, nachts bis Divisadero zu fahren. Wir wollen heute in Divisadero im Hotel Mirador übernachten, denn wir schaffen es nicht mehr bis Creel. Fahren knapp 3/4 Stunden und kommen in die erste Polizeikontrolle seit wir auf dem Festland sind. Ein Polizist leuchtet mit der Taschenlampe in den Innenraum vom Leomobil und leuchtet die Aussenseite ab und glaubt uns, dass wir von Urique kommen. Er sieht die Staubschicht und dicken Lehmspritzer auf der Karosserie und die dicke Lehmschicht unter den Kotflügeln. Wir sind ohne weitere Fragen entlassen und können endlich ins Hotel einziehen, Duschen und uns ein feines Nachtessen gönnen.
Sitzen noch eine Weile vor dem Cheminee mit dem wärmenden Feuer und gehen in Gedanken nochmals diese spannende, faszinierende Rundreise durch den Barranca del Cobre durch. Sind froh, dass wir gut durchgekommen sind und auch ein wenig stolz, dass wir dieses Abenteuer gut bewältigt haben. Morgen werden wir in Creel bei Amigos3 vorbei gehen und berichten, dass eine genauere Karte für diese Rundreise nötig ist. Zudem muss deutlich gesagt werden, dass vorallem die Strecke von Batopilas nach Urique hohe bis sehr hohe Anforderungen ans Offroadfahren stellt.  Jetzt wo wir die Strecke kennen, wissen wir nicht, ob wir diese Rundreise nochmals wagen würden...
Heute haben wir nach 7 Std. fahren und 152 zurückgelegten Kilometern auf 2'324 m Höhe die Teerstrasse in San Rafael erreicht. Bis Divisadero ins Hotel sind es nur noch  3/4 Std. Fahrt.

Mehr zu diesem Fahrtag und zu Bahuichivo unter www.umdiewelt.de/Reisende/Autor-273.html.
 


18 Januar 2013

Barranca del Cobre: 2. Tag nach Urique

Nachts war es +15°. Wir befinden uns gegenüber gestern morgen auf einer völlig andern Meereshöhe und in einer völlig andern Klimazone. In Batopilas ist das ganze Jahr über subtropisches Klima.
Wir bummeln noch ein wenig durchs Dorf - gehen über die Hängebrücke, welche die beiden Ortsteile verbindet und kehren zurück zum Leomobil.


Vor einiger Zeit hat die Regierung die Marihuana-Felder zerstört. Deshalb war offenbar eine Zeitlang starke Militärpräsenz in der Region. Wir merken nichts davon. Sind bisher - auch auf dem Festland - noch nie in eine Militärkontrolle gekommen.
Wir müssen ein paar mal fragen, um den richtigen Weg nach Urique zu finden. Erhalten von den Dorfbewohnern stets freundliche Auskunft.
Fahren über die Betonstrasse dem Flussufer entlang - uff, habe noch den Fensterrahmen auf dem Bild... trotzdem mag ich dieses Foto.
 
 
 
...und wieder hinauf zur Autobrücke und ein paar Kilometer zurück.
 
 
 
Finden nach nochmals mehrmaligem Fragen das richtige Haus mit dem roten Dach, wo die Abzweigung zum Rio Batopiles hinunter zu der Stelle ist, wo wir den Fluss problemlos über die Betonspur überqueren können.
 

 
Dann gehts steil hinauf! Wow! Und enge Kurven! Die Sicht von weiter oben auf die Flussüberquerung hinunter und in die verschiedenen Canyons ist einzigartig. Das Wetter ist gut - es hat ein paar Wolken - aber das macht nichts aus!

 
 
 
 
 
 
 

 
 
 


 
Leomobil klettert die steilen oft ausgewaschenen Fahrwege hinauf bis auf 2'440 m und wieder hinunter bis auf 1'700 m und wieder hinauf... Es ist gut, dass wir den Weg öfters nicht weiter als 50 bis 100 m vor uns sehen - ich weiss nicht, ob wir andernfalls ab und zu den Mut gehabt hätten, überhaupt weiter zu fahren...




Der Pfad - öfters eher für Esel und Maultiere als für Fahrzeuge geeignet - ist an gewissen Stellen so eng und steil, dass Leomobil verschiedene Kurven nicht in einem Umgang schafft! Der Pfad führt oft am Abgrund entlang. Nur mit voller Konzentration kann die Strecke bewältigt werden. Manchmal stehen plötzlich Kühe, Esel, Maultiere oder Ziegen auf dem Weg. Oder ein grosser Stein.












 
Ueber diese Steine rüttelts ganz toll - und der Fahrweg führt dem Abgrund entlang. Schwieriger ist jedoch, die nachstehende Stelle zu überwinden: Der grosse Stein auf dem Weg kann nur mit cm-genauem Umfahren ohne Absturz über den Abhang überwunden werden... Auf dem Foto ist nicht ersichlich, dass die Stelle auch steil ist... Die wohl heikelste Stelle unserer Tour durch den Kupfercanyon!


Und das ist der Blick nach unten:


 
Ein Wegweiser an einer Gabelung: welches ist nun der richtige Weg nach Urique?



Wir entscheiden uns für den Weg nach unten. Dieser ist jedoch sooo ausgewaschen, steil und scheint wenig befahren. Wir sind unsicher und wollen beim Haus etwas weiter unten fragen. Rauch dringt aus dem Kamin. Jemand steht im Garten. Wir halten an, steigen aus und wollen fragen. Die Person verschwindet und lässt sich auch nach mehrmaligem Rufen nicht blicken.
Wir kehren um, fahren das steile Wegstück wieder nach oben und nehmen den Weg in die andere Richtung. Schliesslich endet die Fahrt bei einer stillgelegten Silbermine. Dort steht auch ein Wegweiser nach Urique - wir haben uns verfahren....


Also zurück und doch wieder auf dieses steile Wegstück - es war offenbar doch richtig...

Wieder durchfahren wir verschiedene Vegetationszonen und kommen an schönsten Aussichtspunkten vorbei. Ab und zu "müssen" wir einfach kurz innehalten...






Doch die Zeit drängt - es ist schon später Nachmittag und wir sind immer noch auf über 2'000 m Höhe. Wir müssen unbedingt tags Urique erreichen!


Vor Nachtfahrten wird überall aus verschiedenen Gründen gewarnt. -
Der Weg führt nochmals über eine Hügelkette und dann sehen wir weit unten im Tal ein paar Häuser - das müsste Urique sein.
Das GPS funktioniert schon lange nicht mehr. Grund: "kein Empfang" und "Route kann nicht berechnet werden".
Auf einer Anhöhe treffen wir gegen Abend auf eine Gruppe Rarámuri-Frauen am Wegrand. Wir fragen, ob dies der richtige Weg nach Urique sei. Die meisten wenden sich ab - eine sagt: "nein" und kichert. Wir fahren weiter die schmale Strasse hinauf und wieder hinab...
Kurz vor Einbruch der Dämmerung sehen wir unten im Talboden das Dorf. Es kann nur Urique sein!Und der Weg führt nun nur noch abwärts - steil und kurvig. Unterwegs kommt uns heute das erste Auto entgegen. Zum Glück bei einer Ausweichstelle. Wir fragen wieder und erhalten freundliche Auskunft: ja das ist der Weg nach Urique - das Dorf ist weiter vorne im Tal.
Bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir den Talboden. Wir müssen den Rio Urique durchqueren - aber wo? Am Ufer steht ein Fahrzeug. Der Fahrer weist auf die Stelle, wo wir in den Fluss fahren und gegenüber wieder an Land gehen können. Mulmiges Gefühl, bei Dunkelheit durch den Fluss zu fahren... Wir sind jedoch gewohnt, konzentriert zu sein - also festhalten, Gas geben und los!
Am andern Ufer ist ein kleines Dorf vor Urique. Wir haben noch 7 km Fahrt durch die stockdunkle Nacht vor uns. Die Schotterstrasse führt der Felswand entlang - unten ist der Fluss. Endlich ist im Scheinwerferlicht rechts und links der Strasse wieder Land statt Felswand und Abgrund zu sehen. Plötzlich sehen wir eine Umleitungstafel und auf der Strasse liegen Steine. Eine Falle?  Wir haben keine Zeit nachzudenken und keine andere Wahl, als in der Dunkelheit auf die Sandpiste einzubiegen. Dann stehen wir wieder am Rio Urique - wir müssen durch! Also festhalten, Peter gibt Gas und schon rattern wir wieder durchs Wasser. Der Untergrund muss hier ziemlich steinig sein, denn es rüttelt stark und die Strömung ist spürbar. Dank der guten Scheinwerfer finden wir den Ausstieg aus dem Fluss und fahren weiter auf einer Schotterstrasse. Und bald kommt im Finstern die 3. Flussdurchquerung heute abend... Geschafft - und wir sind auch bald geschafft!  Nun müssen wir Entre Amigos finden, die Unterkunft, die wir im Reiseführer gesehen haben.
In Urique sind viele der wenig beleuchteten Läden offen und Leute auf der Strasse. Mehrmals halten wir an und fragen nach Entre Amigos. Erhalten immer freundliche Antworten - es ist jedoch schwierig, die Unterkunft nachts zu finden. Ein Mann fährt uns dann mit seinem Auto vorab und lotst uns zum Eingangstor. Alles dunkel. Peter biegt die nicht verschlossene Kette auseinander und öffnet das Tor, um hineinzufahren. Kaum wollen wir das Tor hinter uns schliessen, kommt jemand mit einer Stirnlampe auf uns zu. Es ist Tomaso. Er heisst uns freundlich willkommen, zeigt WC und Warmwasser-Dusche und pflückt im Dunkeln für uns 2 Grapefruits vom Baum.
Heute sind wir 10 1/2 Std. gefahren und haben 104 km zurückgelegt. Haben 1/4 Std. Rast und ein paar kurze Fotostops gemacht.
Dankbar und froh, ohne Steinschlag, Panne und trotz 1 1/2 Std. Nachtfahrt heil und ganz angekommen zu sein, verschlingen wir einen Teller Spaghetti und sinken bald darauf in Tiefschlaf. Ich fahre jedoch immer noch und träume von diesen faszinierenden Landschaften...