28 August 2013

Umbau - und wir verreisen

Der Umbau des Patio (Innenhof) hat begonnen. Die Küche ist zum Patio hin offen, weshalb wir eine Mauer zur Abgrenzung des Boilers, des Waschtrogs und der Waschmaschine machen lassen. Zudem möchten wir den Patio leuchtend gelb streichen lassen... Und der Boden wird mit neuen Platten verlegt. Diese konnten wir letzte Woche zusammen mit Hubi, dem Baumeister, aussuchen. So verlassen wir das Haus - offen und allem Baustaub preis gegeben... Tomasa hilft mir, die Möbel abzudecken und das Material der immer noch improvisierten Küche im Gästezimmer zu versorgen. Die Küche ist bestellt - sie wird nach unserem Aufenthalt in der Schweiz geliefert und eingebaut.
 
 
 
Ein letzter Blick von der Küche in den Patio - so verlassen wir das Haus für sechs Wochen.... Wie wird es bei unserer Rückkehr wohl aussehen??

25 August 2013

Fischessen in den Bergen

Mit Margrit, Elisabeth, Lulu, Marlis, Margot sowie Peter und mir fahren wir hinauf in die Berge, nach Chamuca, zum Fischessen.
Das abgelegene Restaurant liegt in einem Hochtal - ein Familienbetrieb wie diese häufig in Mexico anzutreffen sind. 
 
Unterhalb des Restaurants liegt eine Forellenzucht. Die Forellen werden fangfrisch auf neun verschiedene Zubereitungsarten angeboten.
 
 
 
 
 
Wenn ich sie so sehe, tun mir die armen Fische leid...
 
Doch sobald sie in der Folie auf dem Tisch sind, sieht die Sache ganz anders aus und riecht so fein, dass einem das Wasser im Munde zerfliesst...
 
Wir haben einen lustigen Mittag und Nachmittag zusammen verbracht. Peter kann sich in Anwesenheit von sechs Frauen wie ein Hahn im Korb fühlen ;>)) -  Danke Margrit, dass du uns an diesen schönen Ort gebracht hast und danke Elisabeth, dass wir anschliessend noch bei dir feinen Kaffee und herrliches Gebäck geniessen durften. Zum Beispiel die selbst gebackenen Basler Leckerli, die noch leckerer sind, als die Leckerli vom Leckerlihaus! Wer die Basler Leckerli kennt und sie mag, weiss was das heisst!
 
Die tolle Aussicht von Elisabeths Terrasse auf einen Teil ihres Gemüsegartens und auf Cuernavaca. Leider ist es heute bewölkt, deshalb ist der Popocatépetl (aktiver Vulkan zwei Autostunden von Cuernavaca entfernt) heute nicht sichtbar.
 
Diese Aufnahme vom Popocatépetl entstand in der Nähe der Stadt Puebla bei unserer Rückreise von Cancun nach Cuernavaca im Juni 2013

21 August 2013

Fast im Schrittempo zur Busstation - wieder zu Hause

Das Erdbeben  heute morgen ist gut spürbar - fühle mich kurz wie auf einem Schiff - etwas ungemütlich, denn wir sind ja im Hotelzimmer... Hier im Historischen Zentrum von Mexico City ist nichts passiert. Leider gibt es Schäden in der weitern Umgebung.  Acapulco ist ziemlich stark betroffen. Wie gut, dass wir heute nach Hause fahren. In Cuernavaca gibt es wenige und wenn - dann sind nur die Ausläufer von schwereren Erdbeben spürbar - obwohl die immer wieder von starken Erdbeben heimgesuchte Mexico City nur ca. 86 km  oder  knapp 1 1/4 Stunden Busfahrt  entfernt ist!
Die Fahrt vom Historischen Zentrum zum Busbahnhof Sur, von wo die Busse nach Cuernavaca abfahren, ist heute wesentlich länger. Einige Hauptstrassen sind immer noch gesperrt, wegen der Demonstrationen der Lehrerschaft aus den Bundesstaaten Guerrero, Oaxaca und Chiapas.

So sehen einzelne Strassen in der Nähe des Regierungsgebäudes heute immer noch aus.
 
Das Taxi bleibt wie die andern Fahrzeuge in den verstopften Strassen stecken - eine Gelegenheit, ein paar alltägliche Eindrücke auf dem Weg vom Hotel zur Busstation einzufangen.
 
Reparaturladen für Mikrowellenofen und Waschmaschinen. Nebenan ist ein Laden für Reparaturen und Verkauf von Staubsaugern, Poliermaschinen, Visitenkarten, Teller, verschiedene Motoren und Gestelle
 
Hier stehen wir vor dem Kaufhaus ANFORA. Es hat "Sachen für die Küche und vieles mehr"
 
Die Kehrichtabfuhr ist hochbeladen und steht ebenfalls in der verkehrsüberlasteten Strasse.
 
 
Links vom Baum ist ein Geschäft für Grosshandel und  Kleinhandel für die Belieferung von Hotels und Restaurants. Uebergabe an die Lieferanten auch am Sonntag (steht in der Reklame über dem Geschäft)
Rechts vom Baum gibt es leckere warme Speisen. Heute wird gemäss gelbem Plakat Pozole (Eintopf aus Mais, Fleisch, Gemüse und Chilis) speziell empfohlen.
 
"Super Schweizer Torten" werden hier angeboten. Ist es Zufall, dass die Stühle in den Schweizer-Flaggen-Farben sind? Es gibt auch noch" kurz angebratene Hühnerbrust und Kabeljau (Fisch)" sowie  "Tortas de Pierna" im Ofen gemacht - kann dies leider nicht übersetzen
 
 
An dieser Aussenwand neben dem Eingang zu einem Markt sind die besten Stücke von Kalbfleisch und Lamm aufgeschrieben
 
 
Etwas weiter vorne bietet dieser Mann Früchte und Saucen neben dem Markteingang an. Über seinem Angebot steht, dass es verboten ist, mit dem Velo in den Markt hineinzufahren
 
 
Wir fahren an einer kleinen Autoreparaturwerkstätte (rechts im Bild) vorbei, wie sie oft zu sehen sind. Es ist nichts Spezielles, Reparaturen oder Radwechsel am Strassenrand zu machen. Hier werden auch noch Stossdämpfer (Amortiguadores) und Aufhängungen  (Suspensiones) angeboten.
Links davon (hinter dem Auto) ist eine Schlosserei, die auch Schlosserarbeiten zu Hause anbietet sowie Velos repariert
 
Dieser Pneuhändler muss kurz weg - oder vielleicht ist es ein Kunde, der vom geschlossenen Geschäft wegfährt

Diese Fotos zeigen ein Stück Alltagsleben in Mexiko. Alles ist erhältlich - es ist jedoch nicht so einfach zu wissen, was wo und zu welchem Preis gekauft werden kann.

Schliesslich schafft es das Taxi dann doch, die Busstation Sur zu erreichen und wir können nach der üblichen Sicherheitskontrolle in den Bus einsteigen. Noch ein Foto von allen Passagieren und 5 Minuten später ist Abfahrt.
 
Die Aussicht über den Pass ist fast null, da auf 2500 müM ziemlich dichter Nebel liegt. Weiter unten regnet es. Etwa eine halbe Stunde vor Cuernavaca hellt es auf und bei Sonnenschein kommen wir zu Hause an. Es ist hier viel wärmer als in den letzten 3 Tagen in Mexico City - klar, wir sind hier in Cuernavaca 500 m tiefer gelegen und in einer andern Klimazone. - In der Riesenstadt haben wir in den paar Tagen viel gesehen, freuen uns jedoch, wieder zu Hause zu sein. - Wir werden weitere Ausflüge in die Hauptstadt machen - es gibt noch so viel Interessantes zu sehen.
 

20 August 2013

Buntes Allerlei aus der Mega-City

Am Hoteleingang kommt heute Morgen ein Mann mit Schuhputzkiste und Schemel geradewegs auf Peter zu und weist auf seine staubigen Schuhe - so könne er nicht mehr länger herumlaufen! Tatsächlich - Peters Schuhe haben schon längst eine gründliche Reinigung nötig... Ich finde das auch und gebe dem Mann vollkommen recht! Dieser doppelt nach und redet auf Peter ein - er müsse hier und jetzt und an diesem Platz seine Schuhe putzen lassen! Bei diesem "Befehl" versprüht er so viel Charme, Witz und Herzlichkeit, dass ich kaum widerstehen könnte. Doch Peter wehrt konsequent ab - er will seine Schuhe auf einem "Hochsitz" putzen lassen! Er will zum gleichen Schuhputzer, der meine Schuhe im Februar geputzt hat... Der Mann nimmt die Absage mit Humor - augenzwinkernd und lachend verabschieden wir uns...
Zwei Häuserblocks weiter kann ich dann folgende Szene einfangen:

 
 
 
 

Glücklich und zufrieden bummeln wir weiter.

Die Ausstellung der "fantastischen Tiere" der in England geborenen mexikanischen surrealistischen Malerin, Schriftstellerin und Dramatikerin Leonora Carrington im Park beim Eingang zum Torre Latinamericano gefällt uns.
(In Kammern bemerkt: toll wie Peters Schuhe glänzen ;>))

      
 
Die 1917 geborene Künstlerin bei einer Auszeichnung für ihr Schaffen im 2010
 
 
 
 
 
 
 
 
Wir bummeln weiter, weil wir den Palacio Nacional (Nationalpalast) am Zócalo mit den berühmten Wandgemälden von Diego Rivera besuchen wollen. Doch wieder einmal ist auf dem Zócalo etwas los! Heute ist er überstellt mit Zelten, weil die Lehrer der Bundesstaaten Guerrero, Oaxaca und Chiapas vor dem Regierungsgebäude gegen die Schulreform demonstrieren. Sie haben mit ihren Zelten auch wichtige Strassen rund ums Regierungsgebäude blockiert.
 
 
 
 
Den Besuch des Palacio Nacional verschieben wir auf einen nächsten Ausflug nach Mexico City. 
 


Dieses Haus am Zócalo  mit den vielen offenen Fenstern und Türen, die Einblick ins Innere geben, erinnert mich an eine Puppenstube mit vielen Zimmern. Von der Terrasse des Restaurants im 1. Stock geniesst man einen herrlichen Ausblick über den Zócalo - wir waren im Februar dort.
 
Heute möchten wir noch ein typisch mexikanisches Gericht geniessen: "Chile en nogada"
 
 
Die grüne Peperoni (Chile) ist gefüllt mit einer Mischung aus gewürztem Hackfleisch, Walnüssen und Früchten. Sie wird mit einer Rahmsauce mit gemahlenen Walnüssen überzogen, garniert mit fein gehackten Walnüssen und Granatapfelkernen. Dieses Menu erscheint immer in den Farben der mexikanischen Flagge!
 

Nach so viel Stadtbummeln und Herumschauen tut eine 20 minütige Massage auf dem Zócalo gut. Kosten: 25 Pesos = knapp zwei Franken


 

19 August 2013

Teotihuacán - Wandeln auf uralten Pfaden

Vom Busbahnhof Norte, México City, aus fährt jede  halbe Stunde ein Bus zu dem früher mehr als 20 km2 grossen Teotihuacán in einem von Bergen umgebenen Nebental des Valle de México. Nach einer knappen Stunde sind wir da und machen uns auf den Weg. Wie im Reiseführer beschrieben, haben wir Wasser, Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung dabei. Heute ist ein sonniger Tag, aber nicht zu heiss, weil fast immer auf den Anhöhen ein leiser Wind bläst. Nur in den Vertiefungen ist es ziemlich warm. Trotz der Vorsichtsmassnahmen haben wir beide einen leichten Sonnenbrand eingefangen. Haben wohl zu wenig beachtet, dass wir auf 2500 müM sind.
 
Die Stadt Teotihuacán, welche zu ihrer Blütezeit 100'000 Einwohner hatte, wurde im 1. Jahrhundert n.Chr. erbaut und bestand bis 700 n.Chr.  Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen entlang der knapp 2 km langen "Hauptstrasse", der sogenannten "Calzada de los Muertos". Das heisst: "Strasse der Toten", weil die späteren Azteken glaubten, die grossen Bauten am Rande der Strasse seien Gräber.
 
Blick von der Mondpyramide auf die Hauptstrasse und links die Sonnenpyramide
 
Wir gehen den verschiedenen Wegen der riesigen Anlage entlang, steigen Treppen auf und Treppen ab und münden immer wieder in die Hauptstrasse ein.
 
Auf der Hauptstrasse, rechts die Sonnenpyramide, links im Hintergrund die Mondpyramide. Beide Pyramiden ragen aus den Ruinen von Mexikos grösster altertümlicher Stadt - der Hauptstadt des wahrscheinlich grössten vorkolonialen Imperiums im Land. 
 
Treppen auf und ab... Blick zur Mondpyramide im Hintergrund
 
 

Peter steigt die 248 steilen Stufen hinauf auf die Sonnenpyramide, die dritthöchste Pyramide der Welt (Höchste ist die Cheops-Pyramide in Ägypten, zweithöchste die Pyramide von Cholula in Mexiko)...

 
...und er steigt auf die Mondpyramide  - hurra - geschafft!
 
Näheres zu diesem Ausflug bald unter www.umdiewelt.de/Reisende/Autor-273.html.

Unsere heutige Tagesleistung ist rund 5 km zu Fuss über Naturwege, Pflastersteine und unzählige Treppen auf und ab.

 

18 August 2013

Sonntag mit kulturellen Programmen

Heute Sonntag sind viele Menschen per Velo oder zu Fuss unterwegs, weil viele Strassen in der Metropole für den Autoverkehr gesperrt sind - ein Massnahme, um dem Smog entgegen zu wirken.
So sieht heute die Avenida de Independéncia vor unserem Hotel aus...
...und so geniessen die Menschen den Sonntag: Ecke Avenida Juárez/Park Alameda Central
...und so wird heute die 4spurige Avenida Juárez befahren, auf der werktags fast Tag und Nacht  schneller Verkehr über die Spuren rollt.
 
Gestern haben wir Billette für die Vorführung des Ballet Folklórico de México im Palacio de Bellas Artes besorgt. Was hier geboten wird, ist eine faszinierende Aufführung von Musik und Tanz in tollen Kostümen aus verschiedenen Bundesstaaten von Mexiko. Wir sind begeistert von den Darbietungen in diesem wunderbaren Theater.




 
Das Ballet Folklórico de México wurde 1952 gegründet. In den Aufführungen werden Musik und Tänze aus immer wieder andern Bundesstaaten von Mexiko gezeigt.
 
 
 Der Glasmosaikvorhang wurde aus fast einer Million farbiger Glasstücke bei Tiffany in New York zusammengesetzt und stellt das Valle de México nach einer Vorlage des mexikanischen Malers G. Murillo dar.
 
 
  
  
 
Tänze zu Mariachi Musik - typisch für den Bundesstaat  Jalisco (nordwestlich von Mexiko City, grenzt an den Pazifik). Diese Musik wurde 2011 von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen
  
  
 
 
Nach diesem herrlichen Ohren- und Augenschmaus bummeln wir durch die Strassen und besuchen das Museo Nacional de Cultura. Lassen uns beeindrucken vom vielseitigen und vielschichtigen kulturellen Schaffen verschiedener Völker.
 
 Im Innenhof kann man sich bestens entspannen nach so viel Kultur!
 
Auf den Strassen und einigen Plätzen finden Darbietungen anderer Art statt. Wir bleiben stehen und schauen diesen artistischen Leistungen zu:
 
 
 
In einer andern Strasse ist Sonntagsbummel der Familien angesagt - verbunden mit dem Kauf von Schuluniformen, denn morgen beginnt das neue Schuljahr.
 
 
 
 Am Rand des Zócalo tanzen Indigene. Die Tänze finden jedoch auf einer Strassenkreuzung neben dem Regierungsgebäude statt. Wir schauen ein Weilchen zu. Die Stimmung ist angeheizt durch die lauten Trommeln und den Duft, der den Räuchergefässen entsteigt.
 
     

                       

 
Etwas weiter hinten formiert sich Polizei in Kampfmontur - ich will nur noch rechtzeitig weg!


 
Auf der andern Seite des Zócalo geht es friedlich zu, doch die Trommeln sind noch zu hören.
 
Die Kathedrale im Abendlicht